Kollegium: Man lernt nie aus – Lehrer lernen

 

 

Es war einmal ein wunderschöner, sonniger Tag im März ...

 

 

..., als sich unsere Lehrer freiwillig und freudig in das wunderschöne Dorf Neuenheerse begaben, um im Jugendhaus St. Kasper in den Genuss einer schulinternen Fortbildung zu kommen. Während unsere Schüler sich noch wohlig im Bett räkelten, berieten ihre LehrerInnen, wie sie ihre ihnen anvertrauten, lernbegierigen und motivierten Zöglinge durch geeignete Methoden individuell noch besser fördern könnten, als sie es ohnehin schon tun. Der Referent Guido Kattwinkel übernahm die dankbare Aufgabe, die KollegInnen einen Tag lang nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mit Flipchart, Beamer und viel Energie über die Hürden des Kooperativen Lernens zu geleiten.

 

 

Mit Humor geht alles besser. In den Gruppen wurde individuell gefordert, gefördert und diskutiert, aber unter den wachsamen Augen des Referenten manchmal auch dosiert gelacht. Wenn ihr, liebe Schüler, in den nächsten Tagen mit kooperativen Lernformen zugeschüttet werdet, dann liegt es daran, dass eure Lehrer viele praktische Tipps mit nach Hause nehmen konnten, die sie selbstverständlich auf ihre Praxistauglichkeit erst noch prüfen müssen. Ihr werdet das ABC noch einmal unter ganz neuen Aspekten betrachten.

 

 

 

Wie kann es gelingen, dass in einer heterogenen Lerngruppe der optimale Lernerfolg erreicht wird? Die Liste aller möglichen Koop-Formen abzuarbeiten ist an einem Tag kaum möglich. Also kamen exemplarisch einige der erprobten Methoden zur Sprache, z.B. die ABC-Methode, die von einigen KollegInnen bereits angewandt worden ist. Die PädagogInnen füllten das ABC mit ihnen bekannten Lernformen sowie entsprechenden Begriffen, verglichen ihre Ergebnisse in Kleingruppen und ergänzten vorhandene Lücken, bevor sie drei der ihnen vertrautesten und sympathischsten Begriffe im Plenum vorstellten.

Auch die Bildung der Kleingruppen im Klassenraum wurde methodisch-praktisch erprobt und evaluiert. Ein Würfel mit 36 Zahlen ermöglichte es dem Referenten, per Zufallswurf den jeweiligen Sprecher zu ermitteln. Für die Anwesenden geschah dies völlig stressfrei und harmonisch. Immerhin agierten hier disziplinierte LehrerInnen fernab vom den realen Schulalltag. Diesen kann man sich aber auf jeden Fall mit Methoden erleichtern, die dem jeweiligen Fach, dem jeweiligen Stoff und natürlich auch dem jeweiligen Fachlehrer angepasst sein müssen.

Kritische Stimmen wurden auch erhoben. Wenn ein Geschichtsbuch Aufgabenstellungen für die starken Schüler und auf der gegenüberliegenden Seite reduzierte Aufgaben für die Schwächeren anbietet, ist dies individuelle Förderung, Differenzierung oder bereits Diskriminierung? Was nützt die beste Methode, wenn sie nicht von allen SchülerInnen akzeptiert wird? Wie viele inhaltliche Kompetenzen, die über die Methodenkompetenzen hinaus Fachwissen anbahnen, kann ein Lehrer vermitteln, wenn er eine Wochenstunde zur Verfügung hat, die dann noch eine Randstunde ist?  Diese und andere Bedenken wurden erörtert und teilweise relativiert oder sogar beseitigt.

Pädagogische Wunder sind selten, aber das Kollegium unserer Realschule ist optimistisch.

Wir danken Herrn Kattwinkel, der sehr souverän durch diesen Tag führte. Allen, die durch den köstlichen Kaffee, kalorienarme Süßigkeiten und Kuchen zum Gelingen der Fortbildung beitrugen, sei hier ebenfalls gedankt.

 

 

Das Internet ist voll von Seiten, die über kooperative bzw. soziale Lernformen informieren, z.B. auch Wikipedia. Hier findet ihr eine Auswahl der genannten Methoden:

 

Aquarium bzw. Fishbowl / Denken Austauschen Besprechen bzw. Think – Pair – Share / Expertenrunde / Galeriegang / Stationenlernen / Lerntempo-Duett / Doppelstuhlkreis bzw. Kugellager / Platzdeckchen bzw. Placemat / Schreibkonferenz / Gruppenpuzzle / Marktplatz / Rollenspiel / Brainstorming / Cluster

 

 

Text / Fotos: Af