Abschied von Marion Schikowski

 

 

 

Das alles dürfen wir zum Abschied nicht erwähnen:

dass Frau Schikowski die Ehrenbezeichnung „Mutter der Nation“ erworben hat,

dass sie 150-prozentige Lehrerin war,

dass sie unsere einzige und unvergessliche BO-Fachfrau gewesen ist.

Wir unterlassen es also.

Leider ist das Schuldprinzip im deutschen Scheidungsrecht abgeschafft,

sonst würde sie die Kosten der Scheidung von uns allein tragen müssen.

Leider sind auch alle früher geahndeten Vergehen wie böswilliges Verlassen

oder seelische Grausamkeit nicht mehr strafbar.

Ein über 35 Jahre währendes Verhältnis ist beendet.

Schiko verlässt uns.

 

 

Auf dem Foto von 1987 ist Frau Schikowski die Sechste von rechts.

 

 

Sie passte auf ihre Chefs auf, bis 1987 auf Herrn Heinemann und 1988 bis 2008 auf Herrn Spieker.

 

 

Sie nahm Horst Thiel unter ihre Fittiche, ...

 

 

... Paul-Elmar Wegener und Lothar Ludwig sowie alle ihre Kollegen, aber in erster Linie war ihr das Wohl ihrer Schülerinnen und Schüler wichtig, auch ihrer ehemaligen.

Sie bastelte unermüdlich an siebenundzwanzig schulinternen Lehrplänen herum, führte das Zehn-Finger-Blind-Schreiben für die Neuntklässler ein, setzte es als

Tastschreiben am PC fort, richtete unzählige Fachräume her und entwarf Pflegeanleitungen dafür inklusive der Regeln für die Entsorgung von Apfelstrünken, pflegte auch

ein besonderes Wohlwollen zu Herrn Rabbe, unserem Berufsberater, und telefonierte jeden Betrieb im Umkreis von mindestens 200 km nach möglichen Lehrstellen ab.

Frau Schikowski will auf gar keinen Fall als Urgestein bezeichnet werden, also unterlassen wir es. Schließlich erhielten schon Hans-Jürgen Wurm und Wolfgang Thiele

diese Auszeichnung. Sie darf sich jedoch getrost in die Ahnenreihe der Dinosaurier der Friedrich-Wilhelm-Weber-Realschule einreihen. Sie haben unserer Schule ein Profil gegeben.

 

 

Gehab dich wohl! Alles Gute! Viel Glück! Amuse-toi bien! Bonne chance! Adieu et au revoir! Vale! Salve! Fortuna tibi faveat!

Af