Kl. 10 b: Klassenfahrt nach Göteborg

Eine Klassenfahrt nach Göteborg, nach Schweden, noch dazu in exakt drei Tagen, schien manchem doch etwas verrückt zu sein. Klassenlehrer Wolfgang Spork als Schwedenkenner und ausgewiesener Globetrotter wusste, was er seinen Schülern und seiner Begleiterin, Frau Affani, zumuten konnte.

Göteborg also. Die Aussprache scheint klar und einfach zu sein: [jœtəborj]. Klar? Die Stadt heißt Gothenburg auf Englisch, Gotemburgo auf Spanisch, Gautaborg auf Isländisch.

 

 

Man kann nur spekulieren, woher der Name stammt. Die Goten, möglicherweise von der Mündung der Weichsel Richtung Südwesten gewandert, könnten auch in Schweden gewesen sein, die Jüten lebten im nördlichen Dänemark, die Jöten waren der Sage nach die Riesen, gegen die der Ase Thor seine Ostfahrten unternahm, wie in den Liedern der nordischen Edda berichtet wird.

 

Quelle: Wikipedia

 

Vollends überwältigt waren alle von der Größe und Schönheit der Fähre „Germanica“ der Stena-Line, die sie nach Göteborg übersetzte. Von Kiel sollte uns die Fähre während der Nacht direkt nach Göteborg bringen. Dort konnten wir unsere Kabinen behalten und mit derselben Fähre am Abend nach Kiel zurückfahren. Also stand uns ein ganzer Tag zur Besichtigung Göteborgs zur Verfügung.

 

 

Nicht nur Matthias, Werner, Philipp und Vladislav freuten sich auf die Zugfahrt nach Kiel. Manche hatten noch nie in einem ICE gesessen. Eine Zugfahrt ist wesentlich kurzweiliger als eine Busfahrt, so dass den Reisenden die Fahrt nicht lang wurde. Auch Frau Affani und Klassenlehrer Wolfgang Spork hatten sich viel zu erzählen.

 

Lea, Dalya, Christine und Tabea genossenen die Zugfahrt.

 

 

Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten wir die Kieler Innenstadt.

 

 

Nicolas bereitete sich an Bord der Fähre auf den Gang an Deck vor.

 

 

Endlich war es so weit! Das Signal zum Ablegen ertönte.

 

 

Die neue Fähre „Germanica“ ist so leistungsstark, dass sie zwei der alten Fähren zwischen Deutschland und Schweden ersetzt, und zwar mit neuester Technik bei 30 % weniger Kraftstoffverbrauch. Ob Herr Spork hierüber mit den Jungen diskutierte?

 

 

Im Morgengrauen erreichten wir nach einer ruhigen Fahrt über das Kattegat die Älvsborg in der Hafeneinfahrt von Göteborg. Noch war der Himmel bedeckt, doch Herr Spork hatte auch in Schweden gutes Wetter bestellt.

 

 

 

Wie die meisten Göteborger nutzten auch wir die Straßenbahn, die uns dann einen Zusammenstoß mit einem Transporter bescherte. Zum Glück gab es nur Sachschäden. Wir staunten, wie ruhig alle Beteiligten blieben.

 

 

Alexander konnte am Fähranleger auf Saltholmen feststellen, dass der Schilderwald nicht nur in Deutschland wächst.

 

 

Die Fahrt im Ausflugsboot zu den Schäreninseln ließ manche Frisur im Winde verwehen. Die Fähren sind Teil des öffentlichen Personennahverkehrs, kosten also nicht mehr als eine Straßenbahnfahrt.
 

 

Herr Spork war in seinem Element.

 

Steinchen am Anleger der Schäreninsel luden zum Titschen ein.

 

Natürlich mussten die Köttbullar probiert werden. Das K wird irgendwo zwischen unseren ß und ch gesprochen. Aber mit vollem Mund spricht man bekanntlich nicht.

 

Bei unserem abendlichen Gala-Diner, das Herr Spork im Restaurant der Fähre vorbestellt hatte, erfreuten sich Manuela und Tatjana an Cannelloni, gefüllt mit Ricotta und Spinat.

 

Für die gemeinsame Mahlzeit hatten sich alle fein zu machen.

 

 

Wie man hier sieht, ist es der Klasse gelungen.

 

 

Ian verabschiedet sich von Göteborg mit dem festen Versprechen, bald wiederzukommen.

 

Berichte aus der 10 b

 

Die Klassenfahrt nach Göteborg war eine sehr gelungene Klassenfahrt, auf der wir sehr viel Spaß hatten.
Wir hatten viel Freizeit, konnten aber andererseits auch viel von Schweden sehen.
Am meisten Spaß hatten wir abends auf dem Deck, dort hörten wir Musik und tanzten.
Nachts kamen betrunkene Schweden auf das Deck, über die wir dann lachten.
Gegen 3 Uhr endete unsere Nachtaktion und wir gingen alle glücklich schlafen.
Es war eine sehr schöne Erfahrung, die ich gerne wiederholen würde.


Sabrina

 

 

 

Mir hat das gemeinsame Abendessen im Restaurant des Schiffes gefallen, da es sehr gutes Essen und auch ein sehr schönes Ambiente bot.
Wir erschienen alle in Abendgarderobe, die Jungs vorzugsweise in Anzug oder Hemd und die Mädchen in Abendkleidung.
Wir hatten die Auswahl zwischen Krabben-Teller, Folien-Kartoffel mit Krabben, Cannelloni mit Spinatfüllung und Rinderfilet-Sandwich mit Pommes frites. Wir haben formvollendet diniert, auch wenn der Umgang mit den Gerichten für einige etwas schwieriger als gedacht war.
Zudem haben wir uns noch eine lange Zeit ausgiebig unterhalten. Dies alles machte für mich diesen Abend zum besten Abend der gesamten Klassenfahrt.


Werner
 

 

Am Mittwochmorgen trafen sich die Schüler und die Lehrer am Bahnhof in Altenbeken. Die Aufregung der einzelnen Schüler war sehr groß, alle freuten sich darauf zu sehen, wie das Schiff, nach den vielen Erzählungen von Herrn Spork, wirklich war. Nach einer langen, trotzdem lustigen und unterhaltsamen Zugfahrt kamen wir um ca. 16 Uhr in Kiel an. Direkt gingen wir auf das Schiff und legten unser Gepäck in den Kabinen ab, um noch 1 Stunde Kiel anzuschauen, sich noch etwas zu essen oder anderes für die Fahrt zu kaufen. Von dem Schiff waren echt alle Schüler begeistert, selbst von der Größe. Die 1. Nacht verlief eigentlich noch ganz ruhig, da viele Schüler müde waren von der langen Fahrt, doch manche feierten ein bisschen. Nicolas, Werner, Marcel und ich saßen bei Frau Affani und Herrn Spork und genossen unseren 1. Abend mit einer Runde Cola. Am 2. Tag in Göteborg angekommen, ging Herr Spork mit uns direkt zur Straßenbahn, um zum nächsten Ort zu fahren. Uns faszinierte, dass die Straßenbahn mit einem Auto zusammen gestoßen war, jedoch verlief es nach dem Unfall ganz ruhig, ohne Meckern und ohne Polizei klärten die Fahrer es unter sich. In Göteborg selbst gingen wir dann auf eine Insel, wo wir uns viele „alte“ Ferienhäuser ansahen, und Herr Spork und Frau Affani gönnten sich nach dem Rundgang einen Kaffee.

 

Nach dem „schicken“ Abendessen unterhielt sich die Klasse ganz auf ihre eigene Art und Weise. Matthias, Philipp, Werner, Vladi, Christine, Nicolas und ich saßen bei den Spielautomaten, wo ich alle unterhielt. Sie hatten eine Menge zum Lachen. Ich gewann 160 oder mehr Kronen und warf sie alle in den Automaten, um einfach nur das ganze Geld los zu werden. Dabei habe ich natürlich auch sehr viel geredet, nicht immer war es sinnvoll.
Nach der Aktion ging es wieder in unser Zimmer, wo wir uns mit einem „elastischen Band“ abgeschossen haben. Einige rote Stellen am Körper und ein paar hilflose Schreie waren der Höhepunkt. Um ca. 4 Uhr morgens gingen Vladi, Marcel, Matthias und ich hinunter zur Bar, uns war langweilig, sodass wir in das Spielzimmer gingen, wo Vladi und ich uns mit Kuscheltieren bewarfen (siehe Video).
Die ganze Klassenfahrt war einfach nur total lustig. Wir hatten eine Menge Spaß, so etwas würden wir immer wieder gerne machen. Es war einfach ein tolles Erlebnis, in ein anderes Land zu reisen, und das noch ziemlich kostengünstig.

 

 

 

Artur

 

Dalya's Kosmetikstudio

 

Regelmäßig sehe ich mir Makeover-Tutorials an und habe schon mein eigenes kleines Beauty-Studio zuhause. Ich interessiere mich schon lange dafür, Frauen zu schminken und umzustylen. Tanjana und ich kennen uns schon seit der Grundschule und wir verstanden uns vom ersten Augenblick an wieder gut. Schon immer hatte ich das Bedürfnis, ein Umstyling mit ihr durchzuführen, wozu es aber aus zeitlichen Gründen nie kam. Da sich alle Mädchen für den letzten Abend auf dem Schiff schöne Kleider und die Jungen Anzüge eingepackt hatten und alle sich zurechtmachten für ein schickeres Abendessen, wie Herr Spork zu sagen pflegte, nutzte ich die Gelegenheit, Tatjana in meiner Kabine, die ich mit Lea und Tine teilte, festzunehmen. Schnell kramte ich alle Schminksachen zusammen und setzte mich ihr gegenüber. Tatjana erkannte sofort, was ich vorhatte, und war am Anfang von der Idee nicht überzeugt. Doch dank meiner Überredenskünste konnte ich sie schließlich doch zu einem Umstyling überreden. Lea machte währenddessen ein Video mit meiner Vorgehensweise und Schminktipps. Ich merkte, dass es für Tatjana ein ungewöhnliches Feeling war, gestylt zu werden, und dass sie sich dabei etwas unwohl fühlte. Dies sollte sich bald aber ändern, denn schon kurz darauf machte ich den für Tatjana so erschreckenden Vorschlag, ihr die Augenbrauen zu zupfen.

 

Schon als ich meine Hand mit der Zupfpinzette nur in Richtung Tatjanas Augenbrauen führte, fing sie schon an zu schreien und fragte mich ängstlich, ob es denn weh tue. Auch mein zweiter Zupfaktionsanlauf scheiterte, denn Tatjana drückte aus Angst mit ihrer Hand immer gegen meinen Unterarm, sodass die Pinzette 1 cm wild vor ihrem Auge herumfuchtelte. Nun sollte es aber klappen, dachten Sabrina und ich jedenfalls. Kaum hatte ich ein paar Härchen entfernt, gab Tatjana komische Laute von sich, und machte Grimassen. Daraufhin fingen Sabrina und ich laut an zu lachen und ahmten ihre Laute nach, worauf Tatjana dann auch lachen musste. Jeder folgende Versuch scheiterte an Tatjanas Zuckungen. Als wir uns gegenseitig anschauten, mussten wir noch mehr lachen, unsere Bäuche schmerzten und die Tränen liefen. Als wir uns wieder gefangen hatten, fesselten wir Tatjana ans Bett, sodass wir ihr mehr oder weniger ungestört die Augenbrauen zupfen konnten. Solch einen Spaß hatten wir schon lange nicht mehr. Hin und wieder kamen ein paar Mädels herüber, sogar ein paar Jungen wurden von unserem komischen Gelächter aufmerksam und kamen neugierig in unsere Kabine, um zu schauen, was bei uns denn für eine Party abging. Alle waren erstaunt über Tatjanas Aussehen. Sie hatte sich sehr verändert, aber trotzdem ihre Persönlichkeit positiv betont. Sie selbst war auch glücklich über das Ergebnis. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen und es war ein toller Start ins Nightlife.

 

Dalya und Tatjana

Auf unserer Klassenfahrt nach Schweden gab es auf dem Schiff natürlich auch eine Bar, überhaupt war das Schiff sehr schön eingerichtet. Worüber wir uns am meisten gefreut haben, war natürlich der kleine Flachbildschirm, den es in jeder Kabine gab.
Aber zu der Bar gibt es schönere Geschichten. Am ersten Abend liefen Christine und ich herum, um das Schiff zu erkunden. Wen treffen wir natürlich an der Bar? Herrn Spork und Frau Affani, einige Jungen aus unserer Klasse waren auch dabei. Es sah sehr gemütlich aus, also setzten sich Christine und ich zu den anderen in einen gemütlichen Sessel. Die Stimmung war sehr locker und man erlebt es nicht jeden Tag, dass sich Lehrer und Schüler, und auch alle Schüler untereinander, so entspannt und gut gelaunt unterhalten.
 

Als Frau Affani allen ein Getränk ausgab und eine nette Dame anfing, Klavier zu spielen und zu singen, war der Abend nach einem anstrengenden Tag perfekt.
Wie wir am zweiten Abend bzw. in der zweiten Nacht merkten, kann man in der Bar auch gerne zu jeder Zeit sitzen, auch mit jedem Outfit. Also saßen Christine und ich in der zweiten Nacht mit Jogginghose und Kuschelsocken in der Bar und unterhielten uns in Ruhe mit Marcel, Nicolas, Artur, Vladi, Matthias und Ian. Gegen drei Uhr schloss das Personal die Bar und ich ging in meine Kabine, doch wie ich am Morgen erfuhr, hatten es sich die Jungs noch bis halb fünf gemütlich gemacht.
Man kann also nur sagen, dass die Bar einen positiven Eindruck hinterlassen hat.

 

Tabea

Fotos: A. Anikin, E. Affani

Arturs drei Foto- bzw. Filmreihen auf youtube

Af