Kl. 10 b: Klassenfahrt nach Göteborg
Eine Klassenfahrt nach Göteborg, nach Schweden, noch dazu in exakt drei Tagen, schien manchem doch etwas verrückt zu sein. Klassenlehrer Wolfgang Spork als Schwedenkenner und ausgewiesener Globetrotter wusste, was er seinen Schülern und seiner Begleiterin, Frau Affani, zumuten konnte.
Göteborg also. Die Aussprache scheint klar und einfach zu sein: [jœtəborj]. Klar? Die Stadt heißt Gothenburg auf Englisch, Gotemburgo auf Spanisch, Gautaborg auf Isländisch.
Man kann nur spekulieren, woher der Name stammt. Die Goten, möglicherweise von der Mündung der Weichsel Richtung Südwesten gewandert, könnten auch in Schweden gewesen sein, die Jüten lebten im nördlichen Dänemark, die Jöten waren der Sage nach die Riesen, gegen die der Ase Thor seine Ostfahrten unternahm, wie in den Liedern der nordischen Edda berichtet wird.
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Vollends überwältigt waren alle von der Größe und Schönheit der Fähre „Germanica“ der Stena-Line, die sie nach Göteborg übersetzte. Von Kiel sollte uns die Fähre während der Nacht direkt nach Göteborg bringen. Dort konnten wir unsere Kabinen behalten und mit derselben Fähre am Abend nach Kiel zurückfahren. Also stand uns ein ganzer Tag zur Besichtigung Göteborgs zur Verfügung.
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Nicht nur Matthias, Werner, Philipp und Vladislav freuten sich auf die Zugfahrt nach Kiel. Manche hatten noch nie in einem ICE gesessen. Eine Zugfahrt ist wesentlich kurzweiliger als eine Busfahrt, so dass den Reisenden die Fahrt nicht lang wurde. Auch Frau Affani und Klassenlehrer Wolfgang Spork hatten sich viel zu erzählen.
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Lea, Dalya, Christine und Tabea genossenen die Zugfahrt.
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Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten wir die Kieler Innenstadt.
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Nicolas bereitete sich an Bord der Fähre auf den Gang an Deck vor.
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Endlich war es so weit! Das Signal zum Ablegen ertönte.
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Die neue Fähre „Germanica“ ist so leistungsstark, dass sie zwei der alten Fähren zwischen Deutschland und Schweden ersetzt, und zwar mit neuester Technik bei 30 % weniger Kraftstoffverbrauch. Ob Herr Spork hierüber mit den Jungen diskutierte?
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Im Morgengrauen erreichten wir nach einer ruhigen Fahrt über das Kattegat die Älvsborg in der Hafeneinfahrt von Göteborg. Noch war der Himmel bedeckt, doch Herr Spork hatte auch in Schweden gutes Wetter bestellt.
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Wie die meisten Göteborger nutzten auch wir die Straßenbahn, die uns dann einen Zusammenstoß mit einem Transporter bescherte. Zum Glück gab es nur Sachschäden. Wir staunten, wie ruhig alle Beteiligten blieben.
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Alexander konnte am Fähranleger auf Saltholmen feststellen, dass der Schilderwald nicht nur in Deutschland wächst.
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Die Fahrt im Ausflugsboot zu
den Schäreninseln ließ manche Frisur im Winde verwehen. Die Fähren sind
Teil des öffentlichen Personennahverkehrs, kosten also nicht mehr als
eine Straßenbahnfahrt. |
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Herr Spork war in seinem Element.
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Steinchen am Anleger der Schäreninsel luden zum „Titschen“ ein. |
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Natürlich mussten die Köttbullar probiert werden. Das K wird irgendwo zwischen unseren ß und ch gesprochen. Aber mit vollem Mund spricht man bekanntlich nicht.
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Bei unserem abendlichen Gala-Diner, das Herr Spork im Restaurant der Fähre vorbestellt hatte, erfreuten sich Manuela und Tatjana an Cannelloni, gefüllt mit Ricotta und Spinat. |
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Für die gemeinsame Mahlzeit hatten sich alle fein zu machen.
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Wie man hier sieht, ist es der Klasse gelungen.
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Ian verabschiedet sich von Göteborg mit dem festen Versprechen, bald wiederzukommen. |
Berichte aus der 10 b
Die Klassenfahrt nach Göteborg war eine sehr gelungene Klassenfahrt, auf
der wir sehr viel Spaß hatten.
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Mir hat das gemeinsame Abendessen im Restaurant des Schiffes gefallen,
da es sehr gutes Essen und auch ein sehr schönes Ambiente bot.
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Am Mittwochmorgen trafen sich die Schüler und die Lehrer am Bahnhof in Altenbeken. Die Aufregung der einzelnen Schüler war sehr groß, alle freuten sich darauf zu sehen, wie das Schiff, nach den vielen Erzählungen von Herrn Spork, wirklich war. Nach einer langen, trotzdem lustigen und unterhaltsamen Zugfahrt kamen wir um ca. 16 Uhr in Kiel an. Direkt gingen wir auf das Schiff und legten unser Gepäck in den Kabinen ab, um noch 1 Stunde Kiel anzuschauen, sich noch etwas zu essen oder anderes für die Fahrt zu kaufen. Von dem Schiff waren echt alle Schüler begeistert, selbst von der Größe. Die 1. Nacht verlief eigentlich noch ganz ruhig, da viele Schüler müde waren von der langen Fahrt, doch manche feierten ein bisschen. Nicolas, Werner, Marcel und ich saßen bei Frau Affani und Herrn Spork und genossen unseren 1. Abend mit einer Runde Cola. Am 2. Tag in Göteborg angekommen, ging Herr Spork mit uns direkt zur Straßenbahn, um zum nächsten Ort zu fahren. Uns faszinierte, dass die Straßenbahn mit einem Auto zusammen gestoßen war, jedoch verlief es nach dem Unfall ganz ruhig, ohne Meckern und ohne Polizei klärten die Fahrer es unter sich. In Göteborg selbst gingen wir dann auf eine Insel, wo wir uns viele „alte“ Ferienhäuser ansahen, und Herr Spork und Frau Affani gönnten sich nach dem Rundgang einen Kaffee.
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Nach dem „schicken“
Abendessen unterhielt sich die Klasse ganz auf ihre eigene Art und
Weise. Matthias, Philipp, Werner, Vladi, Christine, Nicolas und ich
saßen bei den Spielautomaten, wo ich alle unterhielt. Sie hatten eine
Menge zum Lachen. Ich gewann 160 oder mehr Kronen und warf sie alle in
den Automaten, um einfach nur das ganze Geld los zu werden. Dabei habe
ich natürlich auch sehr viel geredet, nicht immer war es sinnvoll.
Artur
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Dalya's Kosmetikstudio Regelmäßig sehe ich mir Makeover-Tutorials an und habe schon mein eigenes kleines Beauty-Studio zuhause. Ich interessiere mich schon lange dafür, Frauen zu schminken und umzustylen. Tanjana und ich kennen uns schon seit der Grundschule und wir verstanden uns vom ersten Augenblick an wieder gut. Schon immer hatte ich das Bedürfnis, ein Umstyling mit ihr durchzuführen, wozu es aber aus zeitlichen Gründen nie kam. Da sich alle Mädchen für den letzten Abend auf dem Schiff schöne Kleider und die Jungen Anzüge eingepackt hatten und alle sich zurechtmachten für ein „schickeres Abendessen“, wie Herr Spork zu sagen pflegte, nutzte ich die Gelegenheit, Tatjana in meiner Kabine, die ich mit Lea und Tine teilte, festzunehmen. Schnell kramte ich alle Schminksachen zusammen und setzte mich ihr gegenüber. Tatjana erkannte sofort, was ich vorhatte, und war am Anfang von der Idee nicht überzeugt. Doch dank meiner Überredenskünste konnte ich sie schließlich doch zu einem Umstyling überreden. Lea machte währenddessen ein Video mit meiner Vorgehensweise und Schminktipps. Ich merkte, dass es für Tatjana ein ungewöhnliches Feeling war, gestylt zu werden, und dass sie sich dabei etwas unwohl fühlte. Dies sollte sich bald aber ändern, denn schon kurz darauf machte ich den für Tatjana so erschreckenden Vorschlag, ihr die Augenbrauen zu zupfen.
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Schon als ich meine Hand mit der Zupfpinzette nur in Richtung Tatjanas Augenbrauen führte, fing sie schon an zu schreien und fragte mich ängstlich, ob es denn weh tue. Auch mein zweiter Zupfaktionsanlauf scheiterte, denn Tatjana drückte aus Angst mit ihrer Hand immer gegen meinen Unterarm, sodass die Pinzette 1 cm wild vor ihrem Auge herumfuchtelte. Nun sollte es aber klappen, dachten Sabrina und ich jedenfalls. Kaum hatte ich ein paar Härchen entfernt, gab Tatjana komische Laute von sich, und machte Grimassen. Daraufhin fingen Sabrina und ich laut an zu lachen und ahmten ihre Laute nach, worauf Tatjana dann auch lachen musste. Jeder folgende Versuch scheiterte an Tatjanas Zuckungen. Als wir uns gegenseitig anschauten, mussten wir noch mehr lachen, unsere Bäuche schmerzten und die Tränen liefen. Als wir uns wieder gefangen hatten, fesselten wir Tatjana ans Bett, sodass wir ihr mehr oder weniger ungestört die Augenbrauen zupfen konnten. Solch einen Spaß hatten wir schon lange nicht mehr. Hin und wieder kamen ein paar Mädels herüber, sogar ein paar Jungen wurden von unserem komischen Gelächter aufmerksam und kamen neugierig in unsere Kabine, um zu schauen, was bei uns denn für eine Party abging. Alle waren erstaunt über Tatjanas Aussehen. Sie hatte sich sehr verändert, aber trotzdem ihre Persönlichkeit positiv betont. Sie selbst war auch glücklich über das Ergebnis. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen und es war ein toller Start ins Nightlife.
Dalya und Tatjana |
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Auf unserer Klassenfahrt nach
Schweden gab es auf dem Schiff natürlich auch eine Bar, überhaupt war
das Schiff sehr schön eingerichtet. Worüber wir uns am meisten gefreut
haben, war natürlich der kleine Flachbildschirm, den es in jeder Kabine
gab. |
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Als Frau Affani allen ein
Getränk ausgab und eine nette Dame anfing, Klavier zu spielen und zu
singen, war der Abend nach einem anstrengenden Tag perfekt.
Tabea |
Fotos: A. Anikin, E. Affani
Arturs drei Foto- bzw. Filmreihen auf youtube
Af