Kl. 10 a: Klassenfahrt nach Hamburg

 

 

Daniel umarmt Marc im Dungeon und die Inspektion einer Pestleiche

 

Der Titel liest sich schon sehr originell, doch auch der Inhalt meiner Erzählung beinhaltet sehr originelle Elemente. Dungeon bedeutet „Gefängnis“. Der Titel hat mit dem Gefängnis so viel zu tun wie David Lynch mit mit Hörspielen. Warum umarmte Daniel Marc dann in einem Gefängnis?

Schon vor dem Dungeon wurde spekuliert, welch Grusel uns im Horrorkabinett erwartete. Ich war ein bisschen erfreut darüber, mich jetzt etwas gruseln zu können. Der Dungeon war in Stationen eingeteilt, darunter „Der Klabautermann“ und „Fahrstuhl des Grauens“. Die wichtigste und lustigste Station war die „Kammer des Schreckens“, die aber eher den Titel „Kammer des Humors“ verdient hätte. Unser Animateur spielte den Comedian anstatt des Foltermeisters. Louis hatte das große Glück, vor die Gruppe gebeten zu werden. Er war angespannt, das sah ich an seinem Blick. Er wurde auf einem Folterstuhl festgebunden und musste manchen Witz über sich ergehen lassen. Nun wurden wir aufgefordert, ohne Louis weiter zu gehen.. Nur Herr Wagner durfte sich die „Folter“ anschauen.

Unsere nächste Station war „Der große Brand von Hamburg“. Auf einem großen Bildschirm sahen wir, wie der Brand entstand und wie er sich auf die Stadt auswirkte. Am Ende des Films wurde eine Tür aufgeschwungen, und eine Frau stürmte heraus. Daniel erschrak so sehr, dass er Marc umarmte. Die Frau riet uns, von diesem Platz zu fliehen, und wir rannten durch animiertes Feuer.

Die nächste genüssliche Station war „Das Pestkrankenhaus“. Wir nahmen auf Bänken Platz, vor einer Art Altar, auf der eine „Leiche“ lag, und ausgerechnet ich wurde als Praktikant ausgewählt. Ich sollte ein Leichentuch abziehen, das über die Leiche gestülpt war. Ich gab ihr zwei leichte Backpfeifen, um in diesem etwas schmierigen Räumchen für Unterhaltung zu sorgen. Natürlich wurde ich von meiner Chefin dafür getadelt. Nun musste ich die Leiche sezieren, hielt mal eben den Magen, den Darm und die Blase in der Hand.

Bevor ihr euch nun am PC übergebt: Keine Angst, es war alles nur Plastik. Am Ende hatte ich noch das Herz der Leiche in der Hand. Es klopfte dreimal, und auf die Frage, ob es klopfe, antwortete ich mit einem rauen Ja. Ich musste in einen Nebenraum treten – schöner Mist! Zu meinem Glück waren es Puppen, die sich neben mir übergaben.

Ich traf an der nächsten Station meine Klasse wieder. Der Dungeon war weder gruselig noch wirklich spannend, am unterhaltsamsten waren die Reaktionen meiner Mitmenschen.

 

Steffen

 

 

Am ersten Abend kamen wir aus dem Theater „Heiße Ecke“ und fuhren mit der U-Bahn zurück ins Hostel. Vier Obdachlose stiegen ein, zwei Männer und zwei Frauen, etwa 25 bis 30 Jahre alt. Die beiden Frauen setzten sich auf die Sitze, einer der Männer hockte sich auf den Boden und trank dort sein Bier weiter. Er sprach mich nach einer Weile an. Ich hätte Löcher in der Hose, sagte er, aber das sei ja nicht so schlimm, er habe ja auch Löcher in der Hose. Allerdings habe er für seine Hose nicht 60 bis 70 Euro bezahlt.

Dem anderen Mann gegenüber machte er eine Bemerkung über meine Fingernägel.

 

Nicole

Als wir am Donnerstag nach dem Besuch des Dungeon ins Hostel zurückkehrten, um uns für die Kiez-Tour fertig zu machen, stellten wir fest, dass Herr Wagner verschwunden war. Wir dachten, dass er verloren gegangen war, doch Frau Dirkmorfeld meinte, er bräuchte einmal Zeit für sich.

Auf dem Kiez trafen wir ihn wieder.

 

Malte

Nico ging jeden Abend pünktlich schlafen. Malte, Patrick, Francesco und ich suchten noch etwas Spaß. Malte übte mit Nico das Tauchen: Er hielt ihm so lange die Nase zu, bis er wach wurde. Außerdem hatte Nico richtige Angst, als Malte die Fledermäuse herausholte.

 

Marc 

Am zweiten Abend gingen wir über die Reeperbahn. Hier kamen wir an einem Bordell vorbei. Draußen stand ein Angestellter und sprach uns an. Er war wohl Ausländer, denn er konnte nicht richtig Deutsch sprechen. Zu jedem von uns sagte er, als wir an ihm vorbeigingen: „Wohin gehen ihr? Komm rein, komm rein!“ Auch mich sprach er an: „Zweimetermann, wohin gehen du? Du hast großen ... Komm rein!“

 

Benedikt

Am zweiten Tag hatten wir drei Stunden Freizeit. Marvin, Louis und ich entschlossen uns, den Hollister-Store aufzusuchen. Wir fuhren mit der U-Bahn zum Jungfernstieg. Von dort aus machten wir uns auf die Suche nach dem Laden, aber zwanzig Minuten suchten wir vergeblich. Wir gaben den Store in Google-Maps ein, und es stellte sich heraus, dass der Hollister-Store genau da war, wo wir aus der U-Bahn gestiegen waren.

 

Luca

 

Wir fuhren mit der U-Bahn zum Rathaus der Stadt Hamburg. Von dort aus machten wir eine Stadtführung, in der wir etwas über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und die Geschichte Hamburgs erfuhren.

 

Louis

 

Als wir am ersten Tag aus dem Theater kamen, das uns übrigens allen gefiel, hatte der Großteil der Klasse noch Hunger, und wir gingen zu McDonald's. Einige gingen schon, als Marc und ich noch aßen. Wir verließen das Lokal und sahen, dass sich links davon ein Bordell befand. Der Türsteher sagte zu uns: „Los, ihr beiden, rein, Sack leeren!“ Wir lachten, und Herr Wagner schickte uns weiter.

Während einer Führung durch St. Pauli sprach eine Prostituierte Daniel an: „Guck nicht so behindert, du Bastard!“ Dazu muss man sagen, dass Daniel eine Sonnenbrille trug, dass seine Augen also gar nicht zu sehen waren.

In der Nacht weckten Daniel und ich Max und sagten ihm, er habe das Frühstück verpasst. Seine Reaktion war ein leises „Oh, fuck!“ Danach gingen wir zurück auf unser Zimmer, ganz leise, weil viele Gäste schliefen.

 

Leon

 

Im Großen und Ganzen fand ich die Klassenfahrt wirklich gut. Besonders interessant fand ich die Reeperbahn, weil man so etwas in Dörfern oder Kleinstädten nicht kennt. Hier gibt es nämlich kaum ein Nachtleben.

Wirklich langweilig fand ich die Stadtführung am ersten Tag. Am besten gefiel mir der Dungeon, wo die gruselige Geschichte Hamburgs nachgespielt wird. Interessant war auch das Miniatur-Museum Wunderwelt. Die Abende waren auch gut, obwohl ein paar Personen wirklich genervt haben. Insgesamt war die Klassenfahrt topp!

 

Max K

Als wir uns am Donnerstag nach der Tour über die Reeperbahn einen Snack gönnten, hatten wir eine merkwürdige Begegnung. Neben uns saß eine ältere Frau, die auf den Salat meines Chickenburgers starrte und sehr zufrieden sagte: „Morgen wird die Reeperbahn gefährlich, aber heute schmeckt der Salat hier gut.“ Sie begann von ihren Eltern und ihrem Leben im Osten zu erzählen. Als sie hörte, dass wir auf Klassenfahrt waren, folgte ein kurzer Vortrag über die Schule, die Lehrer und die Eltern. Ein weiser Spruch folgte dem anderen. „Ihr solltet nicht auf eure Eltern oder Lehrer hören. Ihr müsst euch selbst finden und das machen, was euch Spaß macht.“

 

Sarah

 

Im Dungeon schauten wir uns das Gruselkabinett an. Dort wurde die Geschichte vom Hamburger Brand erzählt. Wir mussten u.a. in einem Waggon durch Wasser fahren. Daniel hatte die Ware in Form eines Säckchens. Darauf hatte es eine Frau in der Bahn abgesehen. Sie sprang aus einer dunklen Ecke und Daniel erschrak so sehr, dass er Marc in die arme sprang. Herr Wagner lachte spöttisch: „Langweilig!“ Er machte sich über Daniel und Marc lustig, weil sie sich so erschrocken hatten, noch nachdem wir das Dungeon verlassen hatten.

 

Timo 

Wir hatten in der ersten Nacht wenig Schlaf, aber die Klasse war gut gelaunt. Der Besuch des Dungeon mit seiner gruseligen Atmosphäre war aufregend. Ungewohnt war das Nachtleben auf der Reeperbahn. Die Klassenfahrt war sehr kurz, aber auch sehr schön. Unsere Klassengemeinschaft hat sich in den drei Tagen erheblich verbessert.

 

Lilia

Wir kamen nachmittags in unserem Hostel „Superbude St. Georg“ an und hatten eine Stunde Zeit, uns fertig zu machen für die Stadtführung, bei der uns viele Sehenswürdigkeiten gezeigt wurden. Danach gingen wir ins Musical „Heiße Ecke“, in dem es um die Reeperbahn bei Tag und bei Nacht ging.

 

Jana

 

Nur Marc sagte, er fühle sich nicht wohl in einer großen Stadt. Ich fand Hamburg toll, besser als Bad Driburg. Die Zimmer im Hostel waren ausgezeichnet und das Haus hygienisch. Unsere Klassengemeinschaft ist viel stärker geworden :-), was man gar nicht glauben kann.

Erschreckend ist, dass es in Hamburg so viele verschiedene Menschen gibt, arme oder reiche, von der Prostituierten bis zum Millionär.

 

Vanessa 

 

Wir fuhren mit der U-Bahn ins Theater „Schmidt's Tivoli“. Am Donnerstag machten wir nach der Miniatur-Wunderwelt und dem Dungeon noch eine Hafenrundfahrt.

 

Karina

 

Die Führung über die Reeperbahn war eine spezielle Angelegenheit, eine aufregende und lustige Erfahrung. Am Ende schauten wir uns einen Sexshop und alte Bars an. Ein paar von uns wurden gefragt, ob sie an bestimmten Dienstleistungen interessiert seien. Wir gingen lieber zu McDonald's.

 

Francesco

 

Nach der Hafenrundfahrt am letzten Tag machten wir uns auf den Weg zur U-Bahn. Doch vier von uns verpassten sie. Wir mussten auf die nächste warten, die auch fünf Minuten später eintraf. Doch wir wussten nicht, an welcher Station wir aussteigen mussten, und fuhren daher zu weit. Als eine Mitschülerin uns dann anrief, stiegen wir in eine andere U-Bahn, die uns zum Hostel zurückbrachte.

 

Nina

 

 

Im Dungeon gefielen mir am besten die Spiegel, die sich ständig verstellten, so dass man nicht wusste, wo man hinlief. am Ende konnten wir ein Klassenfoto kaufen, das am Anfang von uns gemacht worden war.

 

Fotos: Vanessa I., G. Dirkmorfeld

Af