Schulkino 2017

 

 

Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“

 

 

Elyas M'Barek ist euch ja nicht erst durch „Fack ju Göhte“ bekannt. Er imitiert in einer Szene den Bundespräsidenten Joachim Gauck und appelliert an die netten, christlichen Deutschen. „Die ganze Krise führt vielleicht dazu, dass wir hinterher ein bisschen mehr wissen, wer wir sind und wer wir sein wollen.“
Ihr seht auf jeden Fall kein Flüchtlingsdrama, sondern eine Komödie. In Komödien darf man lachen, und Lachen ist gesund. Aber an der Realität geht der Film nicht vorbei. Das optimistische „Wir schaffen das“ und die Angst der deutschen Gesellschaft vor Überfremdung werden thematisiert.

Senta Berger spielt eine Lehrerin im Ruhestand. Sie beschließt, einen afrikanischen Flüchtling in ihrem schönen Einfamilienhaus in einem teuren Münchner Vorort aufzunehmen. Ihr Ehemann, gespielt von Heiner Lauterbach, ist als Chirurg selten zu Hause, ihre Tochter studiert, und ihr Sohn ist Rechtsanwalt.
Es gibt ein Casting wie bei DSDS, ein Nigerianer zieht bei den Hartmanns im Keller ein, und prompt drehen die ganze Familie und die Nachbarschaft durch. Die einen fürchten Schlimmes und lassen die Polizei das Haus bewachen, die anderen organisieren eine Welcome-Party.
Die einen fürchten, dass demnächst alle Frauen sich vollverschleiern müssen. Die anderen joggen in ihrer Freizeit mit jungen Flüchtlingen über die Isarbrücken.
Eine romantische Liebesbeziehung darf natürlich auch nicht fehlen.

 

 

Aber der Film ist nicht nur komisch. Nehmt ihn als „zeitgeschichtliches Lehrstück“ und Teil des Politik- und Geschichtsunterrichts. Dann werdet ihr den Zielen des Regisseurs Simon Verhoeven gerecht. Er ist übrigens der Sohn von Senta Berger, und seinen Vater Michael Verhoeven kennt ihr möglicherweise als Regisseur des Film „Die weiße Rose“ über das Schicksal der Geschwister Scholl.
„Gut möglich, dass sich Schulkinder in einer weniger von Streit vergifteten Zukunft diesen Film mal als historisches Dokument im Geschichtsunterricht ansehen werden“, heißt es bei SPIEGELonline.

 

Das Kino Bad Driburg wurde seit 1995 jährlich von der Film- und Medienstiftung NRW für ein herausragendes Jahresfilmprogramm und Kinderprogramm ausgezeichnet. Ebenfalls wurde es regelmäßig vom BKM für ein herausragendes Kinderfilmprogramm und / oder Jahresprogramm ausgezeichnet, zuletzt für ein herausragendes Kinderprogramm 2015.

www.kinodriburg.de

Af