Schulfahrt: Besuch des NS-Dokumentationszentrums Köln

 

 

Das gab es an unserer Realschule noch nie: Alle Schülerinnen und Schüler fuhren mit ihren Klassen- und Fachlehrern nach Köln. Allerdings sollte diese Fahrt zu einem besonderen Geschichtserlebnis werden und Zeichen unserer Erinnerungskultur sein. Die Jugendlichen und ihre Begleiter nahmen an einer Führung durch das EL-DE-Haus teil.

Gianna (7 b) schreibt in ihrem Bericht: „An den Förderverein auch einen großen Dank, denn er hat uns so etwas ermöglicht und dann noch so billig. Also das ist, finde ich, ein riesiges Lob wert und auch an die Lehrer, die das alles mitorganisiert und mitgemacht haben.“

 

 

Bericht der Kl. 7 b

 

Wir sind mit dem Bus nach Köln gefahren. Die über zwei Stunden dauernde Fahrt war laut und anstrengend, aber auch lustig. Als wir ankamen, sind wir zum EL-DE-Haus gegangen. Dort wurden wir in Gruppen eingeteilt. Vor dem Dokumentationsmuseum warteten wir, bis wir mit unserer Führung an der Reihe waren. Es war sehr spannend, wir haben viel über Hitler, die Hitlerjugend und den Zweiten Weltkrieg gelernt. Uns wurde erklärt, wie die Nazis an die Macht kamen und wie sie Informationen aus den Leuten bekommen haben. Im Keller konnten wir ein paar kleine Gefängniszellen sehen, in denen damals zeitweise 25 bis 35 Menschen saßen. Diese Zellen waren sehr bedrückend, vor allem die Abschiedsworte und Zeichnungen an den erhaltenen Wänden. Es waren echte Einträge an den Wänden. Die Menschen haben mit verschiedenen Dingen geschrieben, z. B. mit Lippenstift oder mit Steinen. Sie haben auch in verschiedenen Sprachen geschrieben, z. B. Russisch oder Französisch. Leider hatten wir keine Zeit, die Inschriften an den Wänden zu lesen. Wir sahen auch, wo sich die Gefangenen gewaschen haben. Manche wurden später in ein KZ gebracht. Manche wurden ohne Richter verurteilt. Vom Keller aus gingen wir in einen Innenhof, um uns die ehemalige Hinrichtungsstelle anzuschauen. Wir sahen uns aber nur selbst in vielen Spiegeln.

 

   
   
     

Hier ist ganz eindeutig geklärt, wer mit welchem Kölschen Original sympathisiert. Herr Wagner favorisiert den bäuerlich-rustikalen, knollennasigen Tünnes, der ein schlichtes, friedliches Gemüt hat, aber auch bauernschlau und listig sein kann.

Herr Bröker neigt mehr zu Schäl, nicht nur wegen des piekfeinen Anzuges, sondern auch, weil er schlanker ist, ein wenig schlitzohrig, raffiniert und geschäftstüchtig.

Trifft ein Rheinländer einen Westfalen mit einem Papagei auf der Schulter. Fragt er: Kann der auch sprechen? Sagt der Papagei: Keine Ahnung.

Was ist der Unterschied zwischen einem Westfalen und einem Rheinländer?

Die Westfalen halten, was die Rheinländer versprechen.

Die Westfalen können auch Alkohol trinken, ohne lustig zu sein.
 

Fragt ein Bad Driburger einen Kölner: Was sagt ihr in Köln eigentlich zu einem Telefonmasten? Antwortet der Kölner: Gar nichts. Wir reden nicht mit Telefonmasten.

Fotos: Ch. Parsch (9 c), J. Ewers, Ch. Heuel, L. Bröker, E. Affani

 

Elternbrief

 

Vor 70 Jahren, im Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg, der bisher größte globale Krieg in der Geschichte der Menschheit. Er hinterließ vor allem in Europa zerstörte Landschaften und Städte und weltweit über 50 Millionen Tote, darunter etwa 6 Millionen Juden.

Auch unsere Schule möchte wie viele andere Schulen in NRW gemäß der Landesverfassung und dem Schulgesetz ein Zeichen für Menschlichkeit, Demokratie und Freiheit setzen. Zur Erinnerungskultur gehören Gedenktage wie der 8. Mai 1945, an dem die Diktatur des Nationalsozialismus endete. Auch Kinder und Jugendliche können begreifen, was es in dieser Diktatur bedeutete, Menschen auszugrenzen, zu misshandeln und zu töten.

 

Als gemeinsame Schulveranstaltung werden alle Klassen unserer Schule mit ihren Lehrerinnen und Lehrern am 16. Juni 2015 nach Köln fahren und im sogenannten EL-DE-Haus selbst sehen und erleben, wozu ein Unrechtssystem, das demokratische Menschenrechte mit Füßen tritt, in der Lage ist. Die Gedenkstätte ist die größte ihrer Art in der Bundesrepublik Deutschland.

Unter professioneller Führung werden die Jugendlichen in Gruppen von 20 Schülern durch die Ausstellung und die Gestapo-Zellen im Keller geführt. Die Führungen sind auf die unterschiedlichen Altersstufen und den jeweiligen Kenntnisstand abgestimmt. Familienführungen für Familien mit Kindern ab 10 Jahren werden regelmäßig angeboten.

 

Unser Schulministerium mit Schulministerin Sylvia Löhrmann gibt das Konzept „Erinnern für die Zukunft“ vor. Viele Schulen in NRW haben Projekte der Erinnerungskultur in ihr Schulprogramm aufgenommen.

Demokratie braucht Wissen um ihre geschichtliche Verankerung. Sie braucht aber mehr noch Engagement in der Gegenwart. Und sie braucht – dies beides verbindend – das „Erinnern für die Zukunft“.

In einem Beschluss der Kultusministerkonferenz im Dezember 2014 heißt es:

 

„Erinnerungskultur hängt nicht nur vom äußeren Anlass eines Gedenkdatums ab. Gedenk- und Jahrestage sowie der Besuch von Orten der Erinnerung bieten die besondere Chance, jungen Menschen die Bedeutung der Geschichte für ihr eigenes Leben und ihre eigene Zeit deutlich zu machen. Unerlässlich sind gerade in diesem Zusammenhang Antworten auf die Fragen nach Kausalitäten, Kontinuitäten und Diskontinuitäten. Erinnerungskultur in der Schule soll junge Menschen befähigen, historische Entwicklungen zu beschreiben und zu bewerten sowie unsere Welt als durch eigenes Tun gestaltbar und veränderbar zu begreifen.“

 

http://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsystem/Unterricht/Erinnern-fuer-die-Zukunft/KMK-Erinnerungskultur/2014-12-11-Empfehlung_Erinnern-fuer-die-Zukunft.pdf

 

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

dieser Aufforderung folgend möchten wir also am 16. Juni 2015 mit allen Schülerinnen und Schülern unserer Schule nach Köln fahren.

Mit 6 Bussen örtlicher Busunternehmen werden wir uns gemeinsam um 8.00 Uhr Richtung Köln auf den Weg machen.

Die Führungen in dem EL-DE-Haus finden jahrgangsweise und zeitversetzt statt

Die verbleibende Zeit bis zur Rückfahrt wird für einen Stadtrundgang durch die Kölner Innenstadt und das Rheinufer genutzt. Für eine ca. 90-minütige Freizeit unserer Schülerinnen und Schüler in der Hohen Straße, der Fußgängerzone Kölns, in der sie sich in Kleingruppen von mindestens 4 Personen bewegen dürfen, brauchen wir auf dem unteren Abschnitt Ihre Unterschrift.

Gegen 16.30 Uhr werden wir Köln mit dem Bus verlassen und sind gegen 19.30 Uhr zurück in Bad Driburg. Ihr Sohn / Ihre Tochter kann Sie telefonisch benachrichtigen, wann wir konkret in Bad Driburg ankommen werden. Es wäre schön, wenn Sie am Abend Fahrgemeinschaften bilden würden, weil wir sonst am Schulzentrum ein Verkehrschaos erwarten.

Der Förderverein unserer Schule unterstützt diese Schulfahrt mit einem Beitrag von 3000 €, sodass pro Schüler/in ein zu zahlender Betrag von 6,- € bleibt. Ich bitte Sie, Ihrem Sohn / Ihrer Tochter diesen Betrag in den nächsten Tagen mitzugeben.

Vielen Dank.

Mit herzlichen Grüßen

 

gez. V. Speer-Ramlow, Schulleiterin

E. Affani, Geschichtslehrerin

Af