Kl. 9 c: Nathans Kinder“ von Ulrich Hub

 

„Die Szene ist Jerusalem.“

 

(Ortsschild / Frau Heuel)

 

An unserer Realschule wurde seit einigen Jahren schon nicht mehr Theater gespielt. Es wurde also Zeit für einen neuen Anlauf. In der Epoche von App & Co ist es jedoch gar nicht so einfach, Schülerinnen und Schüler aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Für ein szenisches Spiel sind Zeit und Energie und das Loseisen von den liebgewordenen Medien nötig, Eigeninitiative und Kreativität, Selbstbewusstsein, auch gegenüber den möglichen Frotzeleien der MitschülerInnen.

Aber es sollen Alternativen angeboten werden, etwa eine Fotosequenz, ein Hörspiel oder eine Videoinstallation. Frau Affani möchte nicht zu viel vorgeben, um den SchülerInnen Raum für eigene Ideen zu geben.

Herr Michaelis stiftete schon einmal hervorragend geeignete Kostüme für die Rollen des Nathan und des Sultans. Nico aus der 10 a, die sich mit dem gleichen Stück beschäftigt, steuerte das Gewand des Bischofs bei. Es machte Sebastian, Anna-Lena, Gina, Leon, Daniel und Kai sichtlich Spaß, in die Rollen zu schlüpfen.

 

 

 

Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge: Der Sultan (Kai) will dem Kreuzritter Kurt (Sebastian) den Kopf abschlagen. Doch plötzlich muss er weinen. Kurt erinnert ihn an seinen Bruder, der im Kampf gestorben ist. Der Sultan schenkt ihm die Freiheit.

 

 

Der Kreuzritter hat schon oft Kommandos gehört: Helm auf zur Schlacht, Helm ab zum Gebet, zum Essen und nun auch zum Sterben. Er denkt nach und fragt sich endlich, was das für ein Gott ist, der für sich kämpfen lassen muss. Recha (Gina) wundert sich, dass ein Mann so viel denken kann. Gott schaut schon lange nicht mehr auf Jerusalem“, meint Kurt. Recha grübelt darüber, ob es überhaupt einen einzig rechten Glauben gibt, wenn so viele Menschen an einen anderen Gott glauben.

 

 

Nathan (Leon) erzählt die Geschichte von den drei Ringen und ist sich mit Recha (Tanja) einig, dass der einzig wahre Glaube so wenig erweislich ist wie der richtige Ring. Der Bischof (Philipp) und der Sultan sind anderer Ansicht und weisen auf die Unterschiede hin, z. B. die Kleidung oder das Essen und Trinken.

 

 

Kurt (Noah) hat genug von der Stadt, er will kein Kreuzritter mehr sein. Er will zurück in die Heimat, wo Ruhe und Frieden herrscht. Recha möchte er mitnehmen.

 

 

Der Bischof ist überzeugt, dass nur seine Schrift die Wahrheit enthält. Der Sultan meint, seine Schrift sei die Krönung aller Schriften. Nathan erinnert daran, dass seine Schrift älter als alle anderen sei. Allmählich kommt es zu gegenseitigen Beleidigungen. Recha versucht vergeblich zu schlichten. Der Streit eskaliert, und Bischof, Sultan und Nathan (Daniel) prügeln sich.

 

 

Felicitas, Gina und Lisa beobachten das Treiben der drei Streithähne. Ganz friedlich geht es zu, als Tanja Daniel beim Befestigen der Kippa hilft. Kleider machen Leute.

 

 

Mit Humor geht alles besser.

 

Af