Kl. 6 Projekttag: Gewaltfrei lernen

Wir bedanken uns beim Förderverein und dem Rotary Club Bad Driburg für die Unterstützung des Projekts!

„Touch your feet!“, fordert der Trainer Alexander Singer die SchülerInnen auf, und brav folgen alle seinen Bewegungsübungen. Sie stehen anschließend im Kreis, werfen sich einen Ball zu und versichern: „Mir geht es gut!“ Luca S. und Sergej geht es sogar super.

Mit diesen Übungen beginnt ein Projekttag, den die Sechstklässler so schnell nicht vergessen werden. Spielerisch, aber mit dem nötigen Ernst, der erforderlichen Rücksichtnahme, mit Konzentration und ohne Verzögerungen oder Ablenkungen sollen die Mädchen und Jungen mit dem Ball oder dem Holzstab hantieren. Nach jedem Durchgang erfolgt eine Reflexionsrunde.

 

 

 

Auf den anderen zu achten und deutlich anzusagen, wenn die Situation einem zu brenzlig wird, mit Mimik und Gestik zu zeigen, dass man den anderen ernst nimmt und ernst genommen werden möchte – auch das muss man lernen.

 

 

 

www.gewaltfreilernen.de

 

Das Projekt soll dazu beitragen, dass sich das soziale Klima zwischen den Schülern verbessert und dadurch konfliktfreier und entspannter gelernt werden kann.

 

 

Wie begegnen Schüler einander? Wie vermeiden sie Provokationen? Wie reagiert man am besten auf Provokationen? Wie zeigt man Selbstsicherheit, ohne sich aufzublasen oder aggressiv zu wirken?

Die SchülerInnen probieren es aus.

     

 

Teamarbeit ist gefragt. Jeder trägt Verantwortung, damit die schwierige Aufgabe gelöst werden kann: Die Holzklötze müssen mit einer Drahtschlinge aufgenommen, transportiert und gestapelt werden.

 

 

 

Sachliche Kritik ist erwünscht: „Er hat immer nur wechseln gesagt!“  Den meisten gelingt es schließlich, nicht zu motzen, nicht zu demotivieren, bei Beleidigungen eine kalte Schulter zu bewahren, sich nicht provozieren zu lassen. Alexander Singer setzt auch Liegestütze als pädagogisches Mittel ein.

Fotos: S. Husemann-Wiegard, A. Welling, E. Affani / Text: E. Affani

So beurteilt Esther (6 b) den Wander- und Projekttag:

Am Mittwoch hatten wir einen Wandertag. Unsere Klasse überlegte sich, eine Stadtrallye zu machen, wobei wir durch ganz Bad Driburg gehen mussten. Wir bekamen einen Aufgabenzettel mit Fragen. Danach teilten wir uns auf, nämlich Mädchen und Jungen. Wir gingen von verschiedenen Orten aus los.

Als wir in der Innenstadt am Rewe vorbeigingen, sahen wir einen Pantomimenmann, der nicht redete, aber sich bewegte. Als wir weitergingen, sahen wir auf dem Boden ein Ein-Cent-Stück liegen. Wir wollten es später bei dem Mann in die Dose werfen, aber wir schafften es nicht, weil er dann schon weg war.

Also gingen wir weiter, um Antworten auf unsere Fragen zu bekommen. Wir Mädchen waren schneller als die Jungen. Dafür hat uns unsere Klassenlehrerin ein Eis ausgegeben, das wir alle genießen konnten.

Als wir in die Schule zurückkamen, wartete in einem Raum ein Jugendtrainer auf uns. Wir sollten uns alle auf runde Sitzkissen setzen. Dann stellte der Mann uns die erste Aufgabe. Wir mussten einen kleinen bunten Ball zu einem Mitschüler werfen und zum Beispiel sagen: „Ich heiße Jennifer und mir geht es gut.“ Der Mann stoppte die Zeit. Wir spielten dieses Spiel immer wieder, ohne zu reden, und landeten im Vergleich zu den anderen Klassen auf Platz zwei.

Danach mussten wir uns einen Partner suchen und eine Holzstange mit beiden Händen gut festhalten und in eine Richtung an unseren Partner weiter geben.

Um ein Uhr gingen wir alle in die Mensa, um dort Pommes und Hamburger zu essen, um wieder zu Kräften zu kommen. Danach gingen wir in den Computerraum, um einen Powerpoint-Karaoke-Vortrag über die Herstellung von Bier und Wein zu halten. Wir suchten die mit der größten Klappe aus. Christophs Vortrag war wieder einmal am besten.

Nun wartete der Trainer wieder auf uns. Wir stellten uns im Kreis auf und trainierten, ernst zu bleiben, wenn jemand uns ärgert. Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Wenn der Mann eine Gruppe aufrief, musste sie durch den Innenkreis gehen. Er rief uns Beleidigungen und Beschimpfungen zu, die er aber nicht ernst meinte, es war nur ein Training. Es war schwer, nicht zu lachen, wenn er uns beleidigte.

Am Ende des Trainings bekam jeder einen leckeren Muffin, den wir genießen konnten, nach einem so langen Tag in der Stadt und in der Schule. Aber ich vermute, dass es den meisten viel Spaß gemacht hat.

 

Af