Kl. 10: Rechtskunde-AG im Amtsgericht Brakel

Bericht von Steffen, 10 a

 

Am 22. Oktober besuchte unser Rechtskunde-Kurs, den RA Baumfelder durchführt, das Amtsgericht in Brakel. Es war ein spannendes und informatives Erlebnis, bei Sitzungen in einem Amtsgericht zuschauen zu dürfen.

Es war ein kühler und regnerischer Tag. Am Vortag hatte ich noch mit Fieber zu kämpfen, doch an diesem Tag war ich so intelligent, bei Eiseskälte nur mit einem Pullover bekleidet nach draußen zu gehen. Wir trafen uns alle um 8 Uhr mit Herrn Spork, der uns beaufsichtigen durfte. Der Tagesablauf wurde erklärt und Geld eingesammelt für den Bus. Auf dem Weg dorthin mussten wir durch einen Monsun rennen, was ohne Regenkleidung unglaublich unangenehm war.

Nach etwa fünfundzwanzig Minuten erreichten wir das Amtsgerichtsgebäude. Auch jetzt liefen wir wieder durch den Monsun. Zunächst mussten wir durch eine Sicherheitsschleuse gehen, um in das Gerichtsgebäude zu gelangen. Wie auf einem Flughafen wurden unsere Schultaschen gescannt, wir leerten unsere Hosentaschen und gingen durch einen Körperscanner, der Pieptöne von sich gab, wenn man etwas Metallisches am Körper transportierte.

Nun betraten wir das Amtsgericht, natürlich ohne Waffen oder Ähnliches, und wurden in den Gerichtssaal eingelassen. Wir platzierten uns auf den Zuschauersitzen. Dann durften wir die Zellen des Amtsgerichts inspizieren. Wir sahen darin eine Toilette, ein ziemlich schlichtes Bett, einen Stuhl und einen Tisch. Wer auch immer dort landet: Gutes Gelingen von meiner Seite!

Zurück im Gerichtssaal, empfing uns ein junger Richter mit einem freundlichen Lächeln und unterhielt sich eine Weile aufgeschlossen mit uns. Dann begann die Sitzung, in der Zeugen verhört werden sollten. Es ging um eine Moor-Schwefel-Sohle, die angeblich aus 100 % Naturprodukten bestand, die sich dann aber als Mogelpackung entpuppte, weil sie auch chemische Stoffe enthielt.

In der zehnminütigen Verhandlungspause verzehrten wir unsere mitgebrachten Speisen und Getränke. Danach ging es mit einer Straftat weiter. Ein Ehemann war im Alkoholrausch aggressiv geworden und hatte seiner Frau eine Blechmülltonne an den Kopf geschleudert. Sie trug eine große Platzwunde davon und zeigte ihn an. Als er vor Gericht aussagte, erzählte er mehrere Versionen über die Ursachen und den Verlauf des Streits. Seine ehemalige Ehefrau sagte nun im Zeugenstand aus. Danach kam der Angeklagte zur Einsicht. Er wurde gerecht bestraft und die Sitzung war beendet.

Eigentlich sollten wir noch an den Verhandlungen über vier andere Fälle teilnehmen, doch sie fielen aus, weil die Angeklagten nicht zum Gerichtstermin erschienen.

So endete unser Ausflug zum Amtsgericht. Alles in allem kann ich nur positive Rückmeldungen geben, da ich mich sehr amüsierte und der Besuch sehr informativ war. Deshalb: Es war ein lohnender Ausflug, der leider zu schnell endete.

 

Af