Kl. 10 a: Nathans Kinder

Im Deutschunterricht von Frau Affani wurde das Jugendtheaterstück „Nathans Kinder“ von Ulrich Hub erarbeitet. Alle Schülerinnen und Schüler mussten eine Sprechrolle übernehmen. Da das Stück nur fünf Darsteller benötigt, die Klasse aber aus 32 Schülern besteht, bildeten sich einige Projektgruppen. Außer dem Darstellerteam gab es ein Filmteam, ein Fototeam und ein Making-of-Team. Während der Rest der Klasse den normalen Unterricht fortsetzte, durften die Projektteams selbstständig ihr Projekt verfolgen. Am Ende sollte ein vorzeigbares Produkt stehen.

 

 

Jonas ist der perfekte Sultan. Marc probt in der Rolle des Kreuzritters Kurt mit unerschöpflicher Geduld immer wieder die Eingangsszene, während Lilia die einzige weibliche Rolle, die selbstbewusste Recha spielt, die den Männern teilweise gehörig den Kopf wäscht. Dafür will der Bischof sie ins Kloster stecken.

 

 

Max stellt den Bischof dar, der ebenso wie der Sultan in erster Linie seine eigenen Interessen verfolgt. Sarah gehört zwar zum Fototeam, aber ihr gefällt es an der Seite des Sultans. Dass Mädchen mit einem Schwert umgehen, kommt eher selten vor. Es ist nicht das berüchtigte Brett vor dem Kopf, sondern Nina und Sarah benutzen es zur Tarnung. Sie haben trotz allem noch den vollen Durchblick.

 

Nathans Rolle ist wesentlich sympathischer als die des Bischofs und des Sultans, was vermutlich auch an Rechas Einfluss liegt. Selbst Kurt sagt: „Ich wünschte, ich hätte solch einen Vater gehabt.“

Steffen spielt nicht nur den reichen Kaufmann, der sich mit seinem Geld Sicherheit zu kaufen hofft, sondern auch den Mann, der seine Tochter überbeschützen möchte, wie ein moderner Helikopter-Vater. Das Schicksal seiner Frau und seiner Kinder, die Opfer des Kreuzzuges wurden, scheint ihm recht zu geben. Doch Recha hat ihren eigenen Kopf, auch wenn sie Nathan schätzt: „Er hat mich mit großer Sorgfalt und Liebe aufgezogen.

 

 

 

„Mit meinem Geld will ich nicht Euren Krieg unterstützen.“ Jonas, hier in Nathans Gewand, möchte auch einmal den Guten spielen.

 

 

„Mit solchen Leuten soll ich Frieden schließen?“ Leon wagt sich in die Rolle des Sultans.

 

 

 „Du armer Helm, hab ich gedacht, auf welchem Kopf wirst du als Nächstes sitzen?“ Marc hat die Darstellung des Kreuzritters durstig gemacht.

 

 

„Die Szene ist Jerusalem.“ So steht es im Prolog. Es ist allerdings nicht die einzige Szene im Stück, aber wohl die entscheidende, wenn man die Intensität der Proben als Maßstab nimmt.

 

„Sind wir nicht zuerst alle Menschen?“

Kurt hat dazugelernt.

 

Kreuz oder Schwert – das scheint hier die Frage zu sein. Luca trägt es auf dem Rücken.

 

Timo ist als Kameramann nicht so leicht zufriedenzustellen. Luca behält auch ihn im Blick und achtet darauf, dass vor lauter Making-of das Making nicht in Vergessenheit gerät.

Hinter der Kamera zu agieren ist jedenfalls wesentlich stressfreier als vor der Kamera.

 

 

„Benutz deinen Verstand, Recha.“ (Nathan)

„In dieser Stadt kann keiner glücklich werden.“ (Recha)

„Es kommt nicht alle Tage vor, dass Christ und Jud' und Muselmann friedlich vereint an einem Tische sitzen.“ (Bischof)

„Niemand hat sich seinen Glauben ausgesucht.“ (Recha)

U. Hub: Nathans Kinder, Stuttgart (Klett) 2014

 

Af