Kl. 10 a/I: GesICHter und ihre WIRkung

 

 

Richtig philosophisch ging es im Kunstunterricht von Charlotte Heuel zu. Das Gesicht ist der Spiegel unserer Seele. Es ist oft ein Rätsel, aber kein Geheimnis. Manchmal setzen wir eine Maske auf, um unser wahres Gesicht nicht zu zeigen. Die 10 a/I wahrte das Gesicht und blieb authentisch: Die SchülerInnen bastelten aus Gipsverbänden ihre eigene Gesichtsmaske und kombinierten sie mit einer kunstvoll erstellten Unterlage, die ihr ganz persönliches Empfinden und einen Teil ihrer Persönlichkeit wiedergab. Persona bedeutete im Mittelalter auch Maske.

 

 

ICH bin Agnes.

 

ICH bin Evelina.

ICH bin Jan.

ICH bin Jonas.

Auf Arabisch heißt die Gesichtsbedeckung Maskharat und bezeichnet auch ein scherzhaftes Verbergen des Gesichts. Im Theater und in der Filmindustrie gibt es Maskenbildner, die die Schauspieler in ihre Rollenfigur verwandeln. Die Maskierung erlaubt, neue oder übernommene soziale Rollen einzuüben.

 

 

ICH bin Lilia.

 

 

ICH bin Marc.

 

 

ICH bin Matthias.

 

 

ICH bin Max.

 

Das lateinische Verb personare bedeutet so viel wie durchtönen, man kann sich vorstellen, wie jemand durch die Maske spricht. Die Griechen legten einen Gürtel um die mittlere Körperzone, wenn sie sich ankleideten oder verkleideten. Wir beschränken inzwischen die Maske auf das Gesicht. Unter der Maske können wir unsere Blicke und unsere Miene ebenso wie unsere Mimik verbergen.

 

 

ICH bin Nicole.

 

ICH bin Nico.

 

ICH bin Timo.

Nur äußerlich: Lachen und Weinen

 

ICH bin ein Mensch, eine Person, ein Teil der rationalen Natur. ICH bin ein denkendes Lebewesen. ICH habe mein eigenes Wesen und eine Seele. ICH existiere, ICH bin ein handelndes Wesen, aber auch ein Mensch, der sich äußern kann, der sich auseinandersetzen kann. ICH bin ein geistiges Wesen und habe eine besondere Würde. ICH bin individuell, einzigartig, ICH bin mir selbst bewusst. ICH mache von meiner Freiheit Gebrauch und bestimme mich weitgehend selbst, meine soziale Rolle in meiner Gemeinschaft. ICH wirke daran mit, dass das Zusammenleben in meiner Gesellschaft und meinem Staat gelingt.

 

 

Im ICH können wir das WIR entdecken. WIR haben emotionale und soziale Kompetenzen, WIR sind kommunikations- und konfliktfähig, WIR haben Zugang zu unserer eigenen Gefühlswelt und bemühen uns um den Zugang zu der Gefühlswelt unserer Mitmenschen. WIR entwickeln Empathie. WIR begegnen anderen mit Respekt.

 

 

WIR sind WIR.

Fotos: Ch. Heuel

Af