10 b: Stillleben im Kiosk

 

Um 400 v. Chr. lieferten sich die griechischen Maler Zeuxis und Parrhasios einen Wettstreit, wer eine Traube von Weinbeeren am natürlichsten darstellen konnte. Zeuxis malte seine Trauben so täuschend echt, dass Vögel herbeiflogen und danach picken wollten. Parrhasios bedeckte seine Trauben mit einem Schleiervorhang. Daher rieb sich Zeuxis bereits die Hände und glaubte, dass er den Wettstreit gewonnen hatte. Als nun Parrhasios den Schleier von seinem Bild nehmen sollte, stellte sich heraus, dass auch dieser nur gemalt war. Parrhasios hatte gewonnen.

 

 

Die Klasse 10 b stellte im Kunstunterricht von Charlotte Heuel Stillleben von Früchten und Gemüsearten her, ganz lebensnah auf Obstkisten.

 

Stillleben: Zum Hineinbeißen!

 

Blumen, Früchte, tote Tiere, Gläser, Instrumente u.a. Gegenstände wurden in der europäischen Kunst schon immer als Stillleben dargestellt. Beliebt waren sie vor allem in der Barockzeit, wo man in der Malerei zahllose Blumen, Bücher, Fische, Frühstücksgedecke, Jagdwaffen und Wildtiere als Motive findet. In China und Japan malte man Stillleben auf Seide und Porzellan.

 

 

Der Ausdruck stammt aus dem Niederländischen, wo „stil leven“ die Darstellung von unbeweglichen, stillstehenden Naturobjekten bedeutete. Wichtig wurden die Malereien für die Bücher der Zoologen und Botaniker, ansonsten konnte man sie in der Öffentlichkeit nur in Rathäusern, Kirchen oder Museen betrachten. Meistens waren sie Auftragsarbeiten adliger oder reicher Bürger, die sie für ihre Paläste und Villen malen ließen. Die Händler verdienten oft besser daran als die Maler, die ihre Werke in der Not auch auf Jahrmärkten anboten.

 

 

Die Klasse 10 b bot ihre Werke keinem Fürstenhof an, sondern brachte Farbe und schlichte Natürlichkeit in den Kiosk unseres Schulzentrums. Nun seht ihr dort zwar keinen echten Paul Cézanne oder Max Beckmann, aber echte Stillleben der Klasse 10 b.

 

Fotos: Ch. Heuel

Af